Dienstag, 26. Januar 2010

Bachelor Party

Eines schönen Samstag Abends sitze ich gemütlich in meinem Zimmer und skype mit meiner Mum, als plötzlich mein Handy klingelt. Welch Überraschung, Paul ruft mich an. Er eröffnet mir, dass er total betrunken ist und gerade Würstchen grillt. Ich bin natürlich froh, dass er mich anruft, um mir etwas so wichtiges mitzuteilen, ja unsere Beziehung ist schon toll, wir erzählen einander alles... Wir telefonieren ein bisschen, bis ich aus dem Lärm im Hintergrund heraus höre, dass er die Würstchen hat verbrennen lassen. Natürlich bekomme ich die Schuld dafür, ich hab ihn schließlich abgelenkt! Nachdem irgendjemand anders die Würstchen-Rettung übernimmt fragt Paul mich, ob ich nich vorbei kommen wolle. Das alles klingt nach ner Menge Spaß und ich lass mich nicht zweimal fragen. Ich mach mich fertig, packe ein paar Sachen ein und verabschiede mich von meiner lieben Mum, die noch immer am Computer sitzt. Mir fällt gerade ein, dass sie zwischendurch weg war und ich hab über Skype komische Leute in unserem Wohnzimmer rumlaufen sehen... wer waren die? Naja, is ja auch egal, auf jeden Fall mache ich mich auf den Weg nach Morayfield, was so ziemlich am anderen Ende von Brisbane liegt. Nach gut zwei Stunden komme ich dann auch tatsächlich an der Zugstation in Morayfield an und rufe Paul an, damit er mir erklärt, wie es weiter geht. Dieser kann anscheinend nicht mehr telefonieren und ich rede mit Terry, der mich netterweise von der Trainstation abholt. Im Truck lerne ich also Terry und Candace lernen und erfahre, dass ich gerade auf dem Weg zu Christians (Pauls Bruder) Junggesellenabschied bin und Candace und ich die einzigen Girls sind.

Als wir ankommen, bin ich beeindruckt von dem großen Anwesen, mit riesigem Haus, drei Garagen und Pool, auch wenn ich nicht weiß, wer hier wohnt. Vom Truck aus sehe ich, dass Paul wenigstens noch alleine stehen kann, was mich doch erleichtert. Er freut sich riesig mich zu sehen, auch wenn er nicht so ganz checkt, wie ich hergekommen bin. Wie es in Australien so ist, habe ich innerhalb von zwei Minuten nach meiner Ankunft ein Bier in der Hand. Ich lerne Pauls Vater, seinen Bruder Christian, einen Cousin, dessen Namen ich nicht mehr weiß, Terry, Candace, James und Craig kennen. Alles verdammt nette Leute. Ich bekomme sogar den Chefstuhl von Pauls Vater, was echt eine große Ehre ist, nur zu doof, dass der Stuhl voller Ameisen ist, die mich anfallen. Zum Glück ist Paul so betrunken, dass er es nicht mitkriegt, nachdem wir umständlich die Stühle getauscht haben. Nach einer Weile meint Candace, dass wir ein Trinkspiel spielen müssten und alle sind begeistert. Das Spiel ist echt simpel: der Reihe nach wirft jeder den Kronkorken in die Luft, fällt er auf die eine Seite muss man selbst trinken, fällt er auf die andere, darf man sich jemanden aussuchen, der trinken muss. Da Paul definitiv zu betrunken ist, um den Kronkorken überhaupt zu schnippen, spiele ich für ihn und für mich selbst. Nach kurzer Zeit finden alle um mich rum Gefallen daran mich trinken zu lassen und das Motto des Spiels wird: Scull (austrinken/exen) Germany! Bevor das eine Bier zur Hälfte leer ist, habe ich immer schon ein neues in der Hand. Zum Glück spielen wir nur ungefähr zwei Stunden... Als Paul nicht mal mehr richtig sitzen kann, beschließe ich ihn ins Bett zu bringen. Jetzt erfahre ich endlich, dass das Haus und alles drum herum seinen Eltern gehört. Auf der Suche nach seinem Zimmer verlaufen wir uns im Haus! Kann auch nur mir passieren. Ich bringe Paul also ins Bett und er ist bewusstlos, bevor er überhaupt richtig im Bett liegt. Ich gehe wieder raus zu den anderen, die es geschafft haben den Schlüssel für den Poolbereich wieder zu bekommen. Sie haben den Poolbereich abgeschlossen und jemand hat den Schlüssel von draußen in den Pool geworfen. Terry und Craig sind schon vollkommen nackt und auf dem Weg in den Pool. Nach einigem hin und her ziehe ich auch mein Top und meine Jeans aus und springe in den Pool.

Die Jungs sind echt crazy, aber wir haben eine Menge Spaß zusammen! Nach einer Weile wird mir kalt und ich schnappe mir das einzige Handtuch und gehe in Pauls Zimmer, wo ich in seinem Rucksack trockene Klamotten finde, die ich anziehe. Als ich wieder nach draußen komme bleiben meine Kleider aber nicht lange trocken, da Terry mich kurzerhand wieder in den Pool schmeißt. Da ich Pauls einzige Wechselklamotten anhatte leihe ich mir James T-Shirt und ziehe meine Jeans wieder an und den coolen Strohhut von James, der zum T-Shirt dazu gehört.


Nach einer Weile im Trockenen fragt James mich auf einmal, was das über dem Haus sei. Ich drehe mich um und gucke und antworte ihm, dass das die Sonne sei, die gerade aufginge. Nach dieser Feststellung beschließe ich ins Bett zu gehen, bevor einer der Jungs noch eine verrückte Idee haben kann.

Am nächsten Morgen werde ich von Pauls Mutter geweckt, die ins Zimmer kommt. Als ich unter der Decke hervorgucke und sie mich sieht begrüßt sie mich mit: Oh, good morning honey! Dann wendet sie sich an ihren Sohn und sagt ihm, sie habe nicht gewusst, dass er eine Frau hier habe, sonst wäre sie nicht so reingeplatzt. Oh und sie erwähnt, dass alle jetzt zum Strand gingen und wir das Haus für uns hätten, *Zwinker*! Nachdem sie wieder gegangen ist, dreht Paul sich zu mir und fragt, wie ich hier her gekommen sei. Er erinnert sich nur noch an unser erstes Telefonat und die Würstchen, danach ist alles weg.
Als wir uns an den Pool setzen kommt James gerade aus seinem Auto, wo er geschlafen hat, auf der Suche nach seinem T-Shirt, dass ich anhabe. Meine Kleider sind irgendwie spurlos verschwunden, nachdem ich sie in der Nacht ins Bad zum Trocknen gelegt habe. Glücklicherweise finde ich sie auf der Wäscheleine, wo sie Pauls Mutter netterweise aufgehängt hat. Als James geht setzen Paul und ich uns in den Pool, da es schon über 30°C hat und das um halb 9 Morgens! Zwischendurch ruft Clay an und sagt Bescheid, dass er vorbei kommt.

Als er dann da ist erinnere ich Paul daran, dass er mir noch ein Frühstück mit Bacon und Eiern schuldet und da ich ihn ja ins Bett gebracht habe, stellt er sich sofort an den Grill. Oh, habe ich schon erwähnt, dass wir sofort nach dem Aufstehen wieder angefangen haben Bier zu trinken? Ich liebe australisches Bier, vor allem zum Frühstück! Paul, Clay und ich sitzen so ziemlich den ganzen Tag am Pool und reden(vor allem über die liebe Sandra, aber ich erinnere mich leider nicht mehr an den exakten Wortwechsel, der sattfand!). Zwischendurch dreht Paul eine Runde auf seinem Motorcross Bike...sexy!

Irgendwann gegen Nachmittag beschließen Clay und Paul zu Paul zu gehen und packen meine Tasche voll mit Bier und Jim Beam. Also machen wir uns mit dem Zug auf den Weg und die Fahrt ist echt witzig. Clay und ich werden für ein Paar gehalten, dann betrüge ich ihn vor aller Augen im Zug, weil ich Paul küsse und eigentlich unterhalten wir den gesamten Zug (und das ohne Ticket!). Bei Paul zu Hause trinken wir weiter, bis Clay irgendwann nach Hause geht und Paul und ich ins Bett gehn.

Am nächsten Morgen klingelt um 5 der Wecker, aber Paul hat so nen krassen Hangover, dass er bei der Arbeit anruft und sagt, er sei zu betrunken, um zu kommen. Den Tag verbringen wir also im Bett und vor dem Fernseher. Und ich gehe erst am nächsten Morgen nach Hause, als Paul zur Arbeit geht.
Das war so ziemlich das geilste Wochenende in meinem gesamten Leben!

Sydney oder der Verlust meiner Identität

Nachdem Serena mich ständig fragte, was ich denn mit den letzten zwei Wochen meines Urlaubs anfangen wolle, gab ich endlich klein bei und beschloss einen Trip nach Sydney und in die Blue Mountains zu machen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich ja nicht ahnen, dass dies ein großer Fehler sein würde... Mit Sack und Pack machte ich mich auf zum Bus-Terminal, um die folgenden 15 Stunden in einem Greyhound Bus zu verbringen. 15 Stunden klingt jetzt hart, war aber ehrlich gesagt gar nich so schlimm. Tja, schon bei meiner Ankunft in Sydney beginnt meine Pechsträhne. Mein Hostel hat keine Ahnung von meiner Reservation (oder heißt es Reservierung?) und ich muss eine halbe Stunde mit dem Typen vom Hostel diskutieren, um ihn zu überzeugen, dass das alles nicht meine Schuld ist. Ich weiß sowieso nicht, wo sein Problem liegt, denn das Hostel ist fast leer, also genug Platz für mich, ob ich jetzt reserviert hab oder nicht. Naja, auf jeden Fall kann ich dann endlich mein Zimmer beziehen und mach mich danach gleich auf zum Harbour um das Opernhaus und die Harbourbridge zu sehen. Als ich dort ankomme hab ich mit dem Photomachen natürlich auch kein Glück, denn es ist total bewölkt, windig und kühl. Deshalb gehe ich auch recht bald zum Hostel zurück und will erst mal duschen. Eine Dusche kann ja so entspannend sein, wenn man einen nicht ganz so tollen Tag hatte. Nicht diese Dusche! Man stelle sich die Nordsee mit 16° kaltem Wasser vor... diese Dusche war kälter! Danach war ich alles andere als entspannt...oder sauber! Nachdem ich eine Dosensuppe zu Abend gegessen habe setze ich mich auf die Dachterasse zu den anderen Hostelbewohnern, wo es Wein und Käse gibt. Klingt toll, aber der starke Regen und der kalte Wind trüben die Stimmung ein wenig. Beim Rumsitzen lerne ich Leoni, eine Deutsche, kennen. Wir verstehen uns super und unterhalten uns gut. Nach einer Weile kommen zwei Jungs und ein Mädel aus einer Bar, die uns überreden mitzukommen. Ich packe meine Sachen in Leonis Tasche und losgehts. Uns wird gesagt, die Bar sei um die Ecke...uns wird nicht gesagt welche Ecke...aber hey, nach einer viertel Stunde durch den Regen laufen kommen wir an. Aber ich will mich ja nicht beschweren, denn Leoni und ich haben echt ne Menge Spaß. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Leoni ihre Tasche auf die Couch legt, wir uns umdrehen und einen Schluck Bier trinken, uns zwei Minuten später wieder umdrehen und feststellen, dass die Tasche weg ist. Verzweifelt suchen wir die ganze Bar ab, finden die Tasche aber nicht. Im Hostel nebenan versuchen wir unser Hostel zu erreichen, da unsere Zimmerschlüssel in der Tasche waren. Ungefähr zwei Stunden später findet man die Tasche auf der Herrentoilette der Bar, doch unsere Geldbeutel sind leer, unsere Handys sind weg und mein Reisepass ist verschollen und natürlich sind auch die Schlüssel zum Hostel auch weg. Ein Mysterium tut sich auf, als ich feststelle, dass all meine Photos aus meinem Geldbeutel fehlen, meine 70$ aber noch da sind. Nachdem die Polizei unseren Fall aufgenommen hat fahren Leoni und ich im Taxi zum Hostel und der Nachtwächter lässt uns in unsere Zimmer. Das war so ziemlich die schlimmste Nacht meines Lebens! Am nächsten Tag machen Leoni und ich uns auf den Weg zur Polizei und zur Bank und gucken, dass wir so einiges geregelt bekommen, da unsere ganzen Sachen weg sind. Mich trifft die Erkenntnis, dass ich nun vollkommen ohne Identität bin, da ich keine einzige Karte mehr besitze, die beweisen kann, dass ich ich bin. Der Verlust meiner Identität erschüttert mich zutiefst! Nach einem so beschissenen Tag beschließen Leoni und ich in die Oper zu gehen und uns die TomTom Crew anzusehen. Wenigstens ein gutes Erlebnis. Die Vorstellung ist großartig und hebt unsere Laune doch um einiges. Am nächsten Tag will ich aufs Konsulat um einen neuen Reisepass zu beantragen, als mir gesagt wird, ich solle Serena anrufen, da diese meine Sachen hätte. Ich rufe natürlich sofort an und Serena verkündet mir, dass jemand meine Sachen gefunden hätte und ich solle mich sofort bei Sandra melden. Natürlich habe ich Sandras Nummer nur in meinem Handy und das ist ja weg. Doch Dank Facebook finde ich die Nummer des Typen, der angeblich meine Sachen hat und rufe ihn sofort an. Da er bei der Arbeit ist müssen Leoni und ich noch den halben Tag warten, bis wir ihn treffen können. So lange gehen wir ein bisschen in Sydney spazieren und bummeln. Nachmittags können wir uns endlich auf einem Polizeirevier mit Dan treffen. Leoni bekommt all ihre Sachen zurück, doch ich bekomme nur mein Handy und meinen Reisepass. Somit ist meine Kreditkarte, mein europäischer Führerschein, mein Perso und ein paar unwichtige Karten und persönliche Sachen aus meinem Geldbeutel immer noch verschwunden. Naja, der Reisepass war ja mal das wichtigste. Am Abend fahre ich dann mit dem Bus zurück nach Brisbane, da mir die Lust am Reisen doch vergangen ist. Tja, das war also Sydney... eigentlich war meine Zeit mit Leoni nicht schlecht, doch sie wird vom Verlust meiner Identität überschattet.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Silvester

Nachdem wir uns endlich mal am 31.12.09 entschieden haben, was wir denn am selben Abend machen wollen, gingen die Vorbereitungen los. Also ich glaub ich stand rund zwei Stunden im Bad, ich wollte meinem perfekten Kleid ja auch gerecht werden.
Zum Abendessen kamen Sandra, Anniina, Jen und Susi dann zu mir, da ich sturmfrei hatte. Wir haben gemütlich gegessen, getrunken und Musik gehört. Echt chillig.

Aber dann gings auf mit dem Taxi zu einer verhängnisvollen Party bei Sticks.

Wir haben natürlich weiter getrunken, getanzt und ja, wir haben irgenwie alle so ein bisschen nen Filmriss. Also ich hab mich sehr lange und intensiv mit Nick unterhalten...

Ich hab natürlich das neue Jahr verpasst. Ich hab mit niemandem angestoßen, nicht mal Sekt getrunken und auch kein Feuerwerk gesehen, weil private Feuerwerke in Australien wegen der Brandgefahr verboten sind. Naja, also ehrlich gesagt war es eine geile Hausparty, aber definitiv keine Silvesterparty. Spaß hatten wir trotzdem alle, so weit wir uns erinnern können...
Tut mir echt Leid, dass dieser Eintrag etwas lückenhaft ist... Oh, und dass er viele ... enthält...

26.12.09: Weihnachten in Australien

Nachdem ich von Paul aus endlich wieder zu Hause ankomme, will ich eigentlich nur ins Bett. Natürlich ist mir das nich gegönnt und schon von weitem sehe ich die vielen Autos vor unserem Haus. Ach übrigens, als Backpacker sollte man nicht einkaufen, denn man muss den ganzen Mist ja mit sich tragen und auch Souvenire können schwer sein! Naja, auf jeden Fall öffne ich das Tor und höre Kinder im Garten und Männer unter dem Haus und Frauen auf der Terasse. Hier tobt der Bär! Jon kommt gerade unter dem Haus hervor und begrüßt mich und sagt, dass sie eine kleine Party mit ein paar Freunden haben. Klein sieht das alles nicht aus. Ich gehe also nach oben und begrüße alle und wünsche allen frohe Weihnachten. Benjo kommt sofort auf mich zugerannt und umarmt mich stürmisch und sagt mir, wie sehr er mich vermisst hat. Ich hab ihn auch total arg vermisst! Dann hab ich gerade kurz die Gelegenheit mein Gepäck abzustellen, da macht Benjo mich schon auf mein Weihnachtsgeschenk auf meinem Bett aufmerksam. Ehe ich mich versehe hilft er mir netterweise beim Auspacken. Zum Vorschein kommt ein wunderschönes von einem Aborigine handgemaltes Bild. Ich freu mich riesig darüber und drück Benjo und Serena ganz doll dafür. Schnell suche ich in meinem Backpack nach der Flasche Wein und hole die restlichen Geschenke aus meinem Schrank. Alle freuen sich und Serena meint, wenn ich mich ein bisschen frisch gemacht hab, kann ich mich der Party anschließen. Es sind einige Freunde von Jon und Serena da und natürlich viele Kinder. Die Kinder rennen rum und spielen, die Frauen sitzen auf der Teressa, trinken und reden und die Männer sitzen mal vor dem Fernseher und schauen Cricket und grölen und trinken, oder sie sind unter dem Haus und trinken. So sieht in Australien das Weihnachtsfest mit Freunden aus. Später gibt es dann noch ein leckeres Barbi (Grillen) und natürlich noch mehr zu trinken! Sehr gesellig und unterhaltsam.

Tag 19 (25.12.09): Cairns - Brisbane

Merry Christmas!
Nach 3 Stunden Schlaf musste ich schon wieder raus, da ich ja noch mit meiner liebe Familie in Deutschland reden wollte, bevor ich heute wieder nach Brisbane zurück fliege. Nur für euch bin ich so früh aufgestanden und hab mich von Moskitos zerstechen lassen!
Mit dem Taxi ging es dann auf zum Flughafen. Der erste Flug ging nach Townsville und dann von dort aus nach Brisbane. Als ich aus dem Flughafen rauskam, hatte ich das Gefühl nach einer langen Reise wieder nach Hause zu kommen. Ich hab mich echt gefreut wieder in meiner gewohnten Umgebung zu sein. Per Telefon hat Paul mir dann den Weg gewiesen. War echt super witzig. Ich hatte das Gefühl, dass er manchmal das Gefühl hatte, mit einem kleinen Kind zu reden. Ich hab ihm mehr als einmal erklärt, dass ich Schilder lesen kann, wenn welche da sind. Er macht sich ja nur Sorgen, dass ich wieder mal verloren gehe. Naja, nach einer halben Ewigkeit komme ich dann endlich der Zugstation, an der ich aussteigen muss nahe und was passiert? Ich bin so müde, dass ich einschlafe und die Station verpasse... Typisch ich! Naja, aber Pauls Bruder, seine Freundin und Paul holen mich dann halt an der nächsten Station mit dem Auto ab. Wie nett von ihnen. Es wundert sich keiner darüber, dass das passiert ist. Wahrscheinlich hat Paul schon allen von mir erzählt... Naja, die Beiden sind dann so nett und fahren Paul und mich zu ihm nach Hause. Da sind wir dann und irgendwann kommen Eddy und noch zwei Mates von den Beiden und wir spielen ein Trinkspiel. Das Spiel ist total kompliziert, aber ich hab das Gefühl, dass die Jungs mich irgendwie ein bisschen verarschen wollen... Naja, irgenwann machen wir uns dann auf den Weg zu Eddys Eltern...zu Fuß...wir kommen aber an. Eddys Mum is ja so süß! Und sie findet mich auch total liebenswert. Zu Schade, dass ich irgendwie den Rest der Nacht im Bett verbringe...also, weil mir ein klein wenig schlecht ist...okay, ich bin total abgestürzt! Paul hat mich mit nem Taxi heim und ins Bett gebracht. Sehr nett von ihm.
Tja, das war so ziemlich mein kompletter erster Weihnachtsfeiertag. Also ich hab ein bisschen was ausgelassen, die schmutzigen Details, aber die kann man sich ja denken. Im Grunde war es der beste erste Weihnachtsfeiertag, seit ich denken kann. Denn seit ich denken kann gibt es am ersten Feiertag immer nur Stress und Streit und das gab es heute nicht und ich war einfach nur glücklich und gut drauf, sehr gut sogar...

Tag 18 (24.12.09): Cairns

Fröhliche Weihnachten! Heute Abend ist Heilig Abend und es fühlt sich mal gar nichts nach Weihnachten an! Aber heute will ich nur Dinge tun, die mir so richtig Spaß machen und alles total relaxt angehen. Deshalb schlafe ich auch erst mal bis um 11 Uhr, das erste Mal auf meiner gesamten Reise, dass ich überhaupt die Zeit habe so lange zu schlafen.

Gegen Mittag bin ich dann in die Stadt und hab mich an die Lagune gelegt, eine riesige Graslandschaft mit einer vielzahl an schön angelegten Pools, direkt am Meer, da man im Meer ja nicht schwimmen sollte. Ich hab mich noch mal ordentlich gesonnt und bin ein paar mal schwimmen gegangen. Weihnachten bei 36°! An den Pools sind ständig ein Mann und eine Frau in Weihnachtskostümen rumgelaufen und haben gesungen, das war total niedlich.

Gegen Abend bin ich dann auf zu den Nachtmärkten, für die Cairns berühmt ist. Da hab ich dann erst mal mein Weihnachtsessen ausgesucht. Fish and Chips. Ein bisschen frustrierend, wenn ich an Tante Uschis leckere Pute und die Knödel und das Rotkraut denke... macht mir ein bisschen Heimweh. Naja, aber was solls, mein Fisch war ja auch nicht schlecht. Dann gings ein bissche bummeln und noch mehr Souvenirs kaufen. Ich liebe solche Märkte und es gab tausend Stände und überall gab es so tolle Sachen! Ich hab auch eine kleine Weinprobe gemacht und ich finde, die waren alle umwerfend lecker. Letzendlich hab ich mich für zwei Flaschen Passionsfrucht-Wein entschieden. Eine für Jon und Serena zu Weihnachten und eine für zu Hause.
Zum Abschluss hab ich mir noch ein Eis gegönnt und bin dann wieder zurück ins Hostel. Eigentlich war es ein total entspannter und angenehmer Heiliger Abend, auch wenn ich die Tradition mit meiner Familie echt vermisst habe.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Tag 17 (23.12.09): Kuranda-Rainforest Tour

Heute ging es auf zu einer Tour durch den Regenwald und nach Kuranda, ein kleines Bergdorf im Regenwald. Von einem ziemlich gut gelaunten Busfahrer werde ich abgeholt und bekomme einen Tagesplan und einen knallorangenen Sticker, mit dem ich den ganzen Tag rumlaufen muss. Zum Glück passt mein lilanes Top auch so super zu dem knalligen Sticker! Naja, als erstes geht es zu einer Rainforestation, wie zu erwarten im Regenwald.

Dort ist erst mal Souvenir shoppen angesagt, weil ich bisher noch gar nichts für meine Lieben gekauft hab. Oh ich könnte alles kaufen, weil alles so schön ist! Dann gehts los mit einer Führung durch den kleinen Tierpark und interessanten Ausführungen über die verschiedenen Tiere hier. Es gibt kleine knuffige Tiere, die zwei Meter große Känguruhs töten und fressen und dann sind da noch die Vögel die bis zu zwei Meter groß werden können und vom Aussterben bedroht sind und es gibt natürlich Känguruhs und Koalas. Koalas schlafen zwischen 18 und 20 Stunden am Tag. Ihre Mägen sind nicht dazu angelegt Fett und somit Energie zu speichern und darum können sie nur fressen und schlafen. Ich dachte immer, die wären einfach nur faul. Es gibt auch noch ein paar Dingos und ich sehe endlich große Krokodile, wenn auch nicht in der freien Wildbahn.

Oh, beinahe hätte ich die Fische vergessen! Die kommen alle weiblich auf die Welt! Da fragt man sich doch, wie die sich vermehren. Die werden einfach irgendwann in ihrem Leben männlich. Manche werden es nie, sind halt Loser. Und diese Fische sind eine australische Köstlichkeit. Zu beachten beim bestellen ist aber, dass es ein männlicher Fisch aus der Wildnis ist, denn sonst schmeckt er nicht so gut. Nach der Führung durch den Tierpark gehts weiter mit einer Führung von einem Aborigine. Wir bekommen gezeigt, wie mit Speeren gejagt wird und dann kommt das Didgeredoo. Es gibt vier verschiedene Techniken es zu spielen und ich hab das Gefühl eine ist schwerer als die andere. Aber wenn jemand dieses faszinierende Instrument spielen kann, dann klingt es einfach nur unglaublich!

Weiter geht es dann mit dem Bumerang werfen. Jeder darf es mal versuchen und mein Bumerang verletzt nicht nur niemanden, er macht sogar Anstalten zurück zu kommen. Es ist alles eine Frage der Technik und der Wurfkraft. Zum Schluss gibt es von den Aborigines noch eine Tanzaufführung mit Begleitung des Didgeredoos und Klanghölzern.

Ehrlich gesagt war dieser Teil der gesamten Tour das Interessanteste und hat mir am meisten Spaß gemacht. Nach dieser Führung gehts durch den Regenwald in einem Army-Duck-Dingens, das is so ein Amphibienfahrzeug aus dem zweiten Weltkrieg.

Wieder bekommen wir gesagt, dass man im Regendwald nichts anfassen sollte und dass, wenn wir verloren gehen, doch bitte mit einem Aborigine verloren gehen sollen, denn die sind die Einzigen, die im Regenwald überleben können. Sehr ermutigend. Oh und da wir schonmal im Regenwald sind, regnet es natürlich auch. Wo soll sonst der Name herkommen.
Nach der Rainforestation gehts weiter nach Kuranda, in das kleine Bergdorf. Da ich geh ich natürlich erst mal auf die Märkte und kauf noch mehr tolle Souvenirs. Ich liebe shoppen! Zum Mittagessen gehe ich in ein Cafe und esse eine leckere Pizza. Danach bummel ich noch ein bisschen durch das Dorf und mache mich dann zu Fuß auf
den Weg zur Railway Station, von der aus ich den alten Zug zurück nach Cairns nehme.
Die Zugstation sieht aus wie aus dem letzten Jahrhundert. Sehr elegant und edel.

Ich steige in den Zug und auch das Innere ist sehr alt, aber richtig gut erhalten.

Die Fahrt dauert über eineinhalb Stunden und wir passieren wunderschöne Landschaften und Berge und Täler und Wasserfälle, die leider etwas auf dem Trocknen liegen, da im Moment Trockenzeit ist. Schön sind sie trotzdem.

Ich genieße die Fahrt und mache natürlich ganz viele tolle Photos.


Von der Zugstation werde ich noch mal abgeholt und dann wieder zurück in mein Hostel gefahren. Also die Tour war echt cool und hat sich wirklich gelohnt.