Donnerstag, 26. November 2009

Tattoo!


Ich war gerade mit Sandra beim Tattoowierer (schreibt man das echt so?) und wir haben uns jede ein Tattoo stechen lassen. Wir sind einfach nach Taringa ins Allstars Studio und haben gefragt und da Sandra hartnäckig blieb, wurden wir schon zwei Stunden später tattoowiert (komisches Wort). Natürlich waren wir ein wenig aufgeregt, aber es hat alles super geklappt und wir haben uns die Schmerzen echt schlimmer vorgestellt.


Wir haben einander auch tapfer die Hand gehalten und haben so viel geredet, dass wir gar keine Zeit hatten uns über die Schmerzen Gedanken zu machen. Aber ehrlich gesagt, hat es nicht wirklich arg weh getan, nur auf den Adern ein bisschen mehr. Jetzt hat Sandra also einen Delfin und einen Stern am Arm und ich hab das Southern Cross, das Kreuz des Südens (Sternkonstelation über Australien), mit einem weiteren Stern, dem gleichen wie Sandra, in der Mitte. Jetzt werden wir immer an Australien, die tolle Zeit zusammen und an das Beach House auf Moreton Island erinnert. Toll wars!

Dienstag, 24. November 2009

Weihnachtsplätzchen backen


Ich habe es gewagt mit den Jungs Weihnachtsplätzchen zu backen. Es war witzig... Erst einmal hab ich den Teig vorbereiten wollen und das ganze ohne Messbecher und Küchenwaage. Ich hab die Zutaten abgeschätzt und im Nachhinein kann man sagen, dass ich gar nicht so schlecht geschätzt habe, obwohl ich eine Frau bin. Nach australischer Manier wollte ich dann alles mit dem Pürrierstab vermischen, als ich feststellen musste, dass die Butter (ein ganzer Klumpen) sich nicht in ihr Schicksal ergeben wollte. Also hatte ich den rettenden Einfall einen der Nachbarn um Hilfe zu bitten und zu hoffen, dass jemand einen Mixer hat. Ich bin seit fast drei Monaten hier und habe noch kein einziges Mal mit einem der Nachbarn gesprochen, geschweige denn alle überhaupt einmal gesehen. Benjo hatte die Idee Larry zu fragen, und da Chris noch geschlafen hat, hab ich Ben einfach nach drüben geschickt und er kam doch glatt nach 5 Minuten mit einem Mixer zurück. Ich war noch nie so glücklich einen Mixer zu sehen. Also konnte es weitergehen. Ich bereitete den Teig vor und richtete alles hin. Ein Nudelholz hat meine liebe Familie leider auch nicht, doch zum Glück besitzen die Kinder Playdo-Knete (wundervolle Kindheitserinnerungen kommen hoch...) und haben dafür ein kleines Nudelholz. Ich hab es natürlich vor der Benutzung ordentlich eingeweicht und abgewaschen. Ausstecher habe ich sogar in der Küche gefunden, andernfalls hätte ich auch diese aus der Knetbox nehmen müssen. Zu meiner Überraschung gab es fast nur Osterhasen-Ausstecher. Die Australier haben keinen Osterhasen, weil Hasen eine Plage hier sind, statt dessen haben sie einen Osterbilbi, ein Beuteltier. Also war ich überrascht Osterhasen-Ausstecher zu finden. GLücklicherweise gab es noch zwei Sterne und eine komische Blume und ein riesiges Männchen. Als alles vorbereitet war und Chris endlich ausgeschlafen hatte, konnte es los gehen. Ich rollte für beide Jungs ein kleines Stück Teig aus, was echt ne Arbeit war mit dem komischen kleinen Nudelholz, und dann konnten die beiden loslegen. Es gab eine riesige Sauerei überall, aber am Ende kamen doch ein paar hübsche Plätzchen dabei raus. Und schmecken tun sie auch nich so schlecht, wenn man bedenkt, wie sie entstanden sind. Als Dank für unsere Rettung haben die Jungs und ich Larry dann natürlich auch ein paar Plätzchen vorbei gebracht und er hat sich riesig darüber gefreut...


Sonntag, 22. November 2009

Samstag, 21. November 2009

Like living in Princess Street



Nach dem Delfin füttern sind die liebe Sandra und ich auf dem Weg zu unserem Zimmer, um uns für den Abend fertig zu machen, als wir nichts ahnend an einem Gitarre spielenden Typen vorbei laufen. Here without you. Wir singen im Vorbeigehen ein bisschen mit und drehen uns mehr als nur einmal um. Wir machen uns im Zimmer so schnell es uns möglich ist fertig und gehen in die Bar. Glücklicherweise ist Talent-Show und der Gitarrist hat Talent und sitzt auf einem Hocker und spielt Gitarre und singt. Sandra und ich holen uns ein Bier (Sandra trinkt ihres mit einem Strohhalm, um schneller betrunken zu werden, da sie kein Bier mag) und setzen uns. Wir hören uns ein paar von den Songs des tollen Gitarristen an und schauen uns zwei Mädels an, die tanzen und dann ist da noch ein schrecklicher Chinese, der ein schreckliches chinesisches Lied singt! Und zwischendurch kommt immer wieder unser toller Gitarrist auf die Bühne, der kräftig von seinen Kumpels, die hinter uns sitzen, bejubelt wird. Irgendwann rufe ich nach einem seiner Songs, er solle Here without you spielen. Prompt fragt er nach meinem und Sandras Namen und spielt doch tatsächlich für uns. Wir sind hin und weg! Als die Talent-Show vorbei ist verlassen wir die Bar, Sandra mit ihrem neuen Boyfriend, Taylor, einem gelben Luftballon, den ein kleines Kind hat liegen lassen. Wir wollen uns auf die Suche nach einem Beach House machen, von dem uns ein paar Typen beim Schwimmen im Meer erzählt haben. Doch, da wir Frauen sind und somit keine Ahnung von Wegen haben, gehen wir zurück in die Bar und Sandra fragt den Barkeeper. Ich stehe hinter ihr und versuche durch etliche Gesten, die ich für international halte, dem Barkeeper zu verstehen zu geben, dass er Sandra den Weg nicht erklären soll, da die Typen echt hässlich und doof waren (dies ist meine Meinung und ich übernehme die volle Verantwortund für meine Worte). Tja, der Barkeeper sagte uns, wir müssten nur ein paar Stufen hoch und dann wären wir da. Also verlassen wir die Bar und ich überlege fieberhaft, wie ich Sandra von ihrem Vorhaben abbringen kann und denke gerade an einen Sitzstreik, als wir die drei Typen vom Schwimmen vor der Bar an einem Tisch sitzen sehen. Sandra geht natürlich sofort hin und so setzen wir uns. Meines Erachtens nach haben die die Dummheit echt mim Löffel gefressen und ich habe keine große Lust, mit ihnen irgendwohin zu gehen. Mein Blick fällt auf den Gitarristen, der ein paar Meter von uns weg steht und ich versuche ihm durch Gesten zu verdeutlichen, dass er uns retten soll. Tja, er zuckt nur die Schultern und es hat den Anschein, dass er nicht wirklich weiß, wie er uns helfen soll. Glücklicherweise beschliessen die drei Typen Nachtschwimmen zu gehen und ich setze mich schnell an den Tisch des Gitarristen und seines Kumpels. Sandra folgt mir verwirrt und setzt sich auch. So fangen wir also an mit den zwei Typen zu reden und wir bekommen auf Wunsch tolle Songs gespielt. Es gesellen sich immer mehr zu uns und irgendwann fragt Clayton, der Gitarrist, ob wir nich mit ins Beach House kommen wollten. Zu einem Beach House sagen wir natürlich nicht nein und somit machen wir uns auf den Weg die 120 blöden Stufen hoch. Mit dabei sind Clayton, Gus, Pauly und natürlich Taylor (mittlerweise weiß jeder, dass Taylor Sandras Boyfriend ist). Endlich oben angekommen, kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das Haus ist riesig und richtig schön und es hat eine wundervolle Aussicht aufs Meer, die wir genießen. Es gibt sogar ein eigenes DJ-Pult und wir bekommen Drei Tage wach von Lützenkirchen zu hören. In dem Haus treffen wir auf insgesamt 17 Jungs, deren Namen wir nicht alle behalten konnten (Hier nur ein paar: Clayton, Gus, Eddy, Pauly und Kyle). Wir werden nett begrüsst und bekommen Drinks und unterhalten uns richtig gut. Alle kümmern sich so nett um uns und alle sind sich einig, dass es cheeky (eine Mischung aus sexy, sweet (süß) und noch etwas) klingt, wenn wir Deutsch reden. Übrigens kann echt fast jeder Australier auf Deutsch bis zehn zählen. Nach einer Weile müssen wir natürlich aufs Klo und wie Frauen nun mal so sind, gehen wir zusammen. Nachdem wir fertig sind, testen wir das Bett in dem Zimmer, in dem sich das Bad befindet. Wir bouncen ein bisschen auf und ab und beschließen, dass wir es Probe liegen müssen. Es ist echt bequem und wir liegen so da und reden, als Eddy reinkommt und aufs Klo will. Er sieht uns und geht rückwärts wieder aus dem Zimmer raus, keine Ahnung warum. Kurze Zeit später kommt Kyle und fragt uns, ob wir was zu trinken wollen. Da sagen wir natürlich nicht nein und bekommen prompt unsere Drinks ans Bett gebracht. Kyle fragt höfflich, ob wir noch etwas bräuchten und da wir schon dabei sind, fragen Sandra und ich auch gleich noch nach einem Strohhalm. Kyle macht sich fürsorlich gleich auf die Suche für uns. Sandra und ich erinnern uns an eine Straße, an der wir am Morgen vorbei gefahren sind und in der wir leben wollen, Princess Street. Und genauso fühlen wir uns auch ein bisschen, wie Prinzessinen, weil sich jeder hier so süß um uns kümmert (man wird sogar die Treppe runter zum Klo begleitet, damit man sich nicht verläuft und einem nichts passiert, woraufhin andere aber denken, dass man mal eben auf nen Quickie verschwunden sei, was aber nicht der Fall war, wie ich an dieser Stelle betonen möchte, ich bin echt nur aufs Klo). Wir beschliessen nach einer Weile das bequeme Bett wieder zu verlassen und uns das Haus ein wenig näher anzusehen. Wir gehen die Treppe runter und machen in einem Raum das Licht an und sofort wieder aus. Auf dem Boden, auf einer Matte, liegt ein Typ, den wir noch nicht bemerkt hatten. Als wir die Treppe hastig wieder hoch rennen, fragen wir uns, ob der Typ noch gelebt hat, weil er sich gar nicht bewegte. Oben bei all den anderen werden wir wieder gefragt, ob man uns etwas bringen könne und ob wir etwas bräuchten, so cute! Sandra und ich werden auf einmal neugierig und fragen uns, wie wohl der Kühlschrank aussieht, wenn 17 Männer Urlaub machen. Da uns keiner etwas abschlagen kann, wird uns der Kühlschrank geöffnet und wir sehen unmengen Fleisch und ein paar Äpfel und Tomaten und eine Menge Eier. Nun wäre auch dieses Geheimnis gelüftet und wir werden bei der Gelegenheit gleich mal zum Barbeque-Frühstück eingeladen. Uns fällt auch Taylor ürplötzlich wieder ein und wir fragen alle nach einem Stift, um Taylor endlich ein Gesicht zu verpassen, doch keiner hat einen Stift dabei, Männer! Zu unserer Überraschung zieht Clayton jedoch eine Viertel Stunde später einen Stift aus seiner Hosentasche, um etwas aufzuschreiben. Wir reißen ihm den Stift natürlich aus der Hand un so bekommt Taylor endlich ein Gesicht, er ist so unglaublich süß! Und da wir den Stift schon mal haben, malt Sandra mir ein Känguruh auf den Arm und wir bekritzeln Clay. Irgendwann gesellen wir uns zu den anderen Jungs an den Tisch auf dem riesigen Balkon und versuchen Karten zu spielen, doch wir verstehen das Spiel nicht, weil wir immer und in jedem Fall trinken müssten. Also reden wir halt weiter und ich bekomme ein Autogramm von Clay auf einer Herz-Dame-Karte (fällt mir jetzt erst auf). Muss ich unbedingt aufheben, denn wenn er erst mal berühmt ist, dann ist die Karte sicherlich ne Menge wert. (So, ich glaub jetzt hab ich so ziemlich alles erwähnt, was wir gemacht haben!) Kurz vor Sonnenaufgang beschliessen Sandra und ich, dass wir so langsam mal in unser Zimmer zurück sollten. Natürlich sind die Jungs wahre Gentlemen und jeder fragt uns, ob uns auch jemand nach unten geleitet, dass uns auch nichts passiert. So verabschieden wir uns von jedem und und treffen dabei auf der Couch noch auf ein neues Gesicht und werden dann von Clay und Pauly zurück gebracht. Die Jungs waren alle so süß zu uns und wir haben uns echt ein bisschen wie Prinzessinen gefühlt. In unserem Zimmer haben wir uns dann fürs Bett fertig gemacht und ich hab doch glatt zwei Stunden geschlafen. Sandra konnte gar nicht schlafen und da ich ja kein Unmensch bin, hab ich halt auch aufgehört zu schlafen. Den Rest des Tages haben wir ausgecheckt und sind noch irgendwo rumgegammelt, bevor wir unsere Fähre zurück genommen haben.
Als Abschluss ist zu sagen, dass sich der Trip so was von gelohnt hat, wegen den Delfinen, die an dieser Stelle auch noch einmal erwähnt seien, und natürlich wegen der tollen Beach House Party mit 17 Jungs und uns Beiden!
(Ich hoffe ich habe nichts wichtiges, was ich hätte erwähnen dürfen und sollen vergessen!) Danke Sandra für diesen wundervollen Trip, love you!

Dolphin feeding on Moreton Island


Am Freitag hab ich mich mit der lieben Sandra auf den Weg nach Moreton Island gemacht. Mit der Fähre gings vom Port of Brisbane rüber nach Moreton. Die Insel ist die drittgrößte Sandinsel der Welt und sieht einfach nur atemberaubend aus! Klares Wasser mit einer Temperatur von 23°, Palmen und schöner Rasen. Einfach traumhaft! Nachdem wir in unser hübsches und recht großes Hotelzimmer eingecheckt hatten, haben wir uns ein bisschen ins Gras am Strand gelegt und uns gesonnt. Und schwimmen waren wir natürlich auch, im Meer, und es war so toll! Gegen Nachmittag sind wir dann ins Zimmer und haben unser tolles Abendessen zu uns genommen, komische Suppe aus der Tüte und Instant-Nudeln mit komischem Geruch, oh, und natürlich Kekse, wie immer. Nach dem Essen sind wir dann guter Dinge auf zum Delfin füttern. Schon vom Anlegesteg aus, haben wir die ersten Delfine gesehen. Echt wunderschöne Tiere. Nach einer kurzen Erklärung zu den Tieren und einer Einführung zum Thema Füttern, konnten wir endlich loslegen. Als wir an der Reihe waren, haben wir uns einen ekeligen Fisch aus einem Eimer geschnappt und sind mit Klamotten ins Wasser. Der Wind war kalt, das Wasser aber angenehm warm. Zusammen mit unserem Guide sind wir also ins Wasser und haben den Fisch mutig unter Wasser gehalten, wo in der Delfin fressen konnte. Es war echt cool, denn ich durfte sogar drei Fische verfüttern und mein Delfin, Shadow, hat mich angestupst. Also es hat sich echt gelohnt nach Moreton Island zu kommen und die Delfine zu füttern. (Es tut mir Leid, dass dieser Beitrag doch etwas zu wünschen übrig lässt, aber der nächste ist auf jeden Fall besser!)

Sonntag, 15. November 2009

Party im Valley



Am Samstag kam die Eva, meine Vorgängerin, mal wieder vorbei. Mit im Gepäck hatte sie ihre beste Freundin Steph und ihren heißen Kiwi Tristan! Die drei haben sich bei mir eingenistet und Eva und Steph haben, wie schon letztes Mal als sie hier waren, ein riesiges Chaos angerichtet. Überall lagen Klamotten und Taschen und Kram. Es war nich möglich mein Wohnzimmer zu durchqueren ohne auf irgend etwas zu treten. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es genossen habe und ich möchte mich nicht beschweren, da ich eine Menge tolle Klamotten von den Beiden bekommen habe. Die haben jede so viele Kleider weggetan, wie ich mit hierher gebracht habe. Es war richtig schön sie mal wieder zu sehen. Abends haben wir uns ne Pizza bestellt und Guhn (Wein) getrunken. Jon hat uns jedem sogar noch ein Bier gebracht und so waren wir recht schnell angetrunken. Zumindest wir Mäddels, bei Tristan bin ich mir nicht so sicher. Nachdem wir uns dann zu Viert alle in meinem kleinen Badezimmer fertig gemacht haben, ging's los ins Valley, wo wir Sandra und ihre Eva getroffen haben. Auf dem Weg haben wir natürlich weitergetrunken. Alle die mich kennen, wissen, dass ich ungefähr 50 mal aufs Klo musste, nur auf dem Hinweg! Also ehrlich gesagt war alleine schon die Busfahrt wirklich witzig. Wir sind alle zusammen ins Birdees, einen echt coolen Club im Valley (Brisbanes Partymeile) gegangen und haben so richtig abgedanced. Der gesamte Abend war echt super lustig und ich hoffe, dass wir das alle zusammen noch mal wiederholen können.
Danke Mäddels und Tristan!

Dienstag, 10. November 2009

Ich vermisse ...

So, nun bin ich schon seit zwei Monaten hier, wie die Zeit vergeht. Mir gefällt es hier sehr gut und ich erlebe eine Menge witzige, aufregende und abenteuerliche Dinge. Die Arbeit mit den Jungs ist die meiste Zeit sehr angenehm, aber wie Jungs nun mal so sind, können mir Benjo und Chris auch das Leben zur Hölle machen, wenn sie wollen. Mit Jon und Serena komme ich auchsuper aus und ich kann mit den Beiden eigentlich über alles reden. Tja, dennoch vermisse ich meine Familie und meine Freunde schrecklich. Ich vermisse außerdem: mein Zimmer, die Kälte zu Weihnachten, Weihnachtsplätzchen backen, mit meinen Freunden in den Musikpark zu gehen, mit meinem Dad zu arbeiten, mit meiner Mum zu quatschen, die Hoffnung, dass es an Weihnachten schneien könnte, meinen Kleiderschrank, das Verhalten von deutschen Jungs Mädchen gegenüber, mit Ninja im Bett liegen und die ganze Nacht quatschen, warme Kuschel-Pullis, mit Kerstin Akte X gucken und Schokorosinen essen, Dampfnudeln mit Vanillesoße, mit meinen Brüdern streiten, meinen Teddybär, manchmal vermisse ich auch die deutsche Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, den Chor mit Matthias, die Routine täglich zur Schule zu gehen, Sammo, den Hackbraten von meiner Mum, kochen mit Despina oder Ninja, und noch vieles mehr. Aber es lohnt sich ehrlich gesagt all das für ein Jahr zu missen. Ich wünschte wirklich, dass meine Familie und meine Freunde hier sein könnten und alles, was ich hier erlebe mit mir teilen könnten.
Ich vermisse euch alle ganz doll und hab euch mega doll lieb!

Montag, 2. November 2009

Fraser Island (30.10. - 01.11.)

Am Wochenende war ich zusammen mit Sandra, Jen und Melanie auf Fraser Island. Ein super witziges und abenteuerreiches Wochenende!
Am Freitag Abend haben wir uns zusammen in Jons Jeep auf den Weg gemacht. Ich war die einzige Fahrerin, da die Verischerung nur für mich gilt. Ohne ein Navi hatten wir als Frauen natürlich gänzlich schlechte Karten und haben es nicht einmal aus Brisbane rausgeschafft ohne uns zu verfahren. Zum Glück können wir ja Karten und Schilder lesen und sind auf gut Glück einfach den anderen Autos hinterher gefahren, bis wir ein Schild mit der Aufschrift Sunshine Coast gesehen haben. Von da an, verlief die Reise eigentlich ohne weitere Vorkommnisse. Jen hat so ziemlich ihre ganze Lebensgeschichte erzählt und wir haben uns gegenseitig mit Grusel-Geschichten Angst gemacht, da wir über Halloween auf einer Insel alleine campen wollten. Nach einer halben Ewigkeit um ca. 3 Uhr morgens kamen wir dann endlich bei River Heads am Hervey Bay an. Eine Stunde später haben wir uns einen schönen Sonnenaufgang über Fraser Island angeguckt und darauf gewartet, dass wir endlich die erste Fähre um 7:15 Uhr nach Fraser Island nehmen können. Während wir warteten, aßen wir eine Menge Kekse, Cracker und andere Süßigkeiten. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir so ziemlich die ganze Zeit über gegessen haben, ich werde es jetzt nur nicht ständig wiederholen. Als wir um halb 7 dann endlich die Fähre buchen wollten, riet uns der Verkäufer der Karten eine spätere Fähre, die zu einem anderen Punkt auf Fraser Island fährt, zu nehmen, da es sich bei dem Track (dem Weg), den die erste Fähre anfahre, um einen sehr viel schwereren handle, als bei dem, den die Zweite anfahre. Diese Entscheidung lag in meinen Händen, da ich ja die Fahrerin war. Ich als blutiger Anfänger auf dem Gebiet des Jeep-im-Sand-fahren vertraute auf die Meinung des netten Herren und wir nahmen die Fähre um 8:15 Uhr. Als die Fähre ankam und ich die ersten Autos auf das Schiff fahren sah, bekam ich einen Schock, denn wir mussten rückwärts auf die Fähre fahren. Es sei erwähnt, dass es sich bei River Heads keineswegs um einen gut ausgebauten Hafen handelt, sondern eher um einen asphaltierten Weg ins Wasser, von dem aus man dann über eine Rampe auf die Fähre kommt. Glücklicherweiße schaffte ich es den Jeep auf die Fähre zu lenken, ohne das Schiff zu versenken. Dafür brauchte ich aber eine Weile. Hastig mussten wir aus dem Auto aussteigen und an Deck gehen. Die Fahrt zur Insel dauerte eine gute halbe Stunde. Als wir wieder in unser Auto einsteigen wollten, merkten wir, dass wir total zugeparkt waren. Wir standen sehr nah an der Schiffswand und meine Fahrertür lies sich wegen einem Balken nicht öffnen. Auf der Beifahrerseite stand ein anderes Auto, dass uns beim Anfahren beinahe den Spiegel mitgenommen hätte. Also mussten wir alle durch die linke hintere Tür klettern. Glücklicherweiße konnte ich vorwärts von der Fähre fahren und das war auch echt gut, denn wider erwarten, bestand die Anlegestelle nicht aus einem gepflasterten Weg, wie bei River Heads, sondern nur aus ein paar aneinander gereihten Metallplatten. Außer einem Schuppen, in dem sich zwei Reisebusse befanden, gab es nichts an der Anlegestelle. Ich fuhr also von der Fähre und stellte mich erst einmal auf die Seite, da wir den Reifendruck verringern mussten, um einen besseren Bodenkontakt im Sand zu haben. Gott sei Dank sind wir Frauen und Australier sind nette Menschen. Ich sah einen Mann, der mit einem kleinen silbernen Ding gerade die Luft aus seinen Reifen ließ und stellte mich blöd. Er bot mir sofort seine Hilfe an und ließ auch aus unseren Reifen die Luft. Der Mann erschien mir sehr erfahren und deshalb folgte ich ihm mit dem Auto einfach, das erschien mir eine kleine Absicherung zu sein. Wir fuhren also los, auf einem Schotterweg. Vor dem Losfahren hatte ich natürlich den Allradantrieb eingeschaltet, denn der ist Pflicht auf Fraser Island. Tja, leider blieb es nicht bei dem Schotterweg und bald fuhren wir in losem Sand. Die Reifen rutschten, das Lenkrad ging nach rechts und nach links und der Motor lief auf Hochtouren. Ich dachte, ich müsste sterben. Ich folgte noch immer unserem netten Helfer, von dem ich zu diesem Zeitpunkt noch dachte, dass er ein erfahrener im-Sand-Fahrer sei. Dies stellte sich aber sehr bald als falsch heraus, als er ein paar Meter vor uns im tiefen Sand stecken blieb. Ich fuhr panisch schnell wieder rückwärts, um auf etwas festerem Sand anzuhalten und zu warten. Der Wagen steckte fest und wir überlegten, ob wir vielleicht aussteigen und unsere Hilfe anbieten sollten, entschieden uns aber dagegen, da wir selbst keine Ahnung von nichts hatten. Wir warteten und eine Schlange von drei Autos bildete sich schon hinter uns. Nach einigen Minuten und dem Anschieben der Insassen, kam der Jeep vor uns frei und fuhr weiter. Mit einem mulmigen Gefühl, startete ich den Wagen und wollte einfach nur heil durch diesen Sand kommen. Natürlich war es mir nicht vergönnt und ich blieb exakt an der selben Stelle stecken, wie mein Vordermann. Ich versuchte es vorwärts und rückwärts, aber nichts ging. Wir steckten mit den halben Reifen im Sand und kamen nicht weiter. Wir stiegen aus und ich hatte das Gefühl eine Panik-Attake zu bekommen. Aber, wie schon gesagt, Australier sind sehr nett und hilfsbereit. Prompt kamen drei Männer aus den Wagen hinter uns angerannt und versuchten ihr Glück. Wir standen daneben und sahen den Sand rund einen Meter in die Höhe spritzen. Sandra und Jen machten begeistert Photos und Videos, während ich einem Herzinfarkt nahe war. Schließlich musste uns der Wagen hinter uns abschleppen. Ich dankte den Männern vielmals und erhielt noch ein paar Instruktionen, bevor ich es ein zweites Mal mit Vollgas versuchte. Und tatsächlich, ich kam durch den tiefen Sand und war überglücklich, als wir auf etwas festerem Sand fahren konnten. Tja, aber im festen Sand, kamen die Schlaglöcher von gut einem Meter Tiefe. Wir wurden hin und her und auf und ab geschüttelt. Doch mit der Zeit, legte sich meine Panik und ich hatte den Dreh mit dem Fahren raus. Es begann sogar mir Spaß zu machen und ich entdeckte den Nervenkitzel, der dahinter steckt. Vor allem, wenn man im tiefen Sand Vollgas gibt und nicht weiß, ob man nicht doch stecken bleibt. Wir brauchten gute drei Stunden, um den berühmtesten aller Seeen auf Fraser Island zu erreichen, Lake McKenzie. Wir mussten nur noch einen kleinen Bushwalk hinter uns bringen und da sahen wir ihn: dunkles tiefblaues Wasser in der Mitte, türkisfarbenes Wasser am Strand und weißer Sand. Traumhaft, paradiesisch und etwas karibisch, einfach wundervoll. Wir verbrachten den Rest des Mittages am Strand und holten uns einen hübschen Sonnenbrand. Das Wasser war herrlich und erfrischend. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur anderen Seite, der Ostküste der Insel. Wir brauchten noch einmal eine halbe Ewigkeit. Als wir dort waren, beschlossen wir, einfach im Auto zu übernachten, da das Zelt ein zu großer Aufwand gewesen wäre. Wir aßen Spaghettie aus der Dose zu Abend. Aber nicht wirklich viel davon, weil uns recht schnell richtig schlecht davon wurde. Was ein Glück, dass wir noch mehr Kekse, Cracker und Chips dabei hatten. Wir machten uns in einem kleinen Klohaus einigermaßen frisch und legten uns dann im Auto schlafen. Um 7 Uhr schalteten wir das Licht aus und schliefen. Wir hatten schließlich die Nacht davor durchgemacht. Ich muss sagen, außer dem Lenkrad, das meine Beinfreiheit beschränkte, ließ es sich im Jeep recht gut schlafen. Am nächsten Morgen weckte der Wecker uns um 4 Uhr und wir fuhren geradewegs noch in den Schlafsäcken an den Strand, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Es war ein total neues Gefühl am Strand zu fahren, da der Sand um einiges fester war und man durfte hier sogar bis zu 80km/h fahren. Der Sonnenaufgang war atemberaubend und ich fuhr noch ein wenig am Strand entlang, als uns ein Rudel wilder Dingos entgegen kam. Überall auf der Insel sind Warnschilder, die vor den gefährlichen Menschen-attakierenden Dingos warnen. Ehrlich gesagt sind die Dingos einfach nur süß. Sie sehen aus wie normale Hunde und liefen einfach um unser Auto herum. Natürlich haben wir viele tolle Photos gemacht. Da wir die Fähre um 9 Uhr zurück nehmen wollten und mit drei Stunden Fahrtzeit rechneten, machten wir uns auf den Rückweg. Tja, die Beschilderung und deren Kilometerangaben soll mal einer verstehen. Wir brauchten nicht einmal eine ganze Stunde zum anderen Ende der Insel. Also waren wir viel zu früh und beschlossen unser Auto mal ein wenig aufzuräumen, da es echt aussah wie eine Müllhalde. Die Aufräumerei hielt nicht lange an, da wir von winzigen Mücken zerstochen wurden und danach aussahen, als hätten wir die Masern. Wir verkrochen uns im Auto und warteten. Es wurde immer heißer und stickiger und ich machte die Klimaanlage nur zwei mal kurz an, da wir Sprit sparen mussten, um noch zur ersten Tankstelle auf dem Festland zu kommen. Eine halbe Stunde, bevor die Fähre hätte kommen sollen, kam ein zweites Auto. Ein junger Mann stieg aus und erhöhte mit einem Kompressor den Druck in seinen Reifen. Ich stellte mich wieder dumm und netterweiße bot diesmal sogar die Freundin des Mannes die Hilfe an und der Mann ließ auch in unsere Reifen Luft. Australier sind so nett! Glücklicherweiße musste ich diesmal nicht rückwärts auf die Fähre fahren und wir blieben auch im Auto sitzen, mit geöffneten Fenstern, und schliefen. Die Rückfahrt verlief eigentlich ereignislos und wir kamen doch recht schnell zu Hause an.
Im gesamten ist zu sagen, dass sich dieser Trip wirklich gelohnt hat und es ein echt großartiges Wochenende war. Ich bin froh, mit Jons Jeep gefahren zu sein und hatte echt Spaß dabei.
Eine Sache gibt mir im Moment jedoch zu denken: ich bekomme immer mehr neue Stiche und kleine Flecken, die mich überall jucken und ich werde bald wahnsinnig. Ich frag mich echt, ob ich nicht irgendein kleines Tierchen eingeschleppt habe, dass mich jetzt zu Tode sticht. Ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen, weil ich mich ständig kratzen musste! Ich hoffe, dass hört bald auf. Aber es hat sich trotzdem gelohnt, diesen Ausflug zu machen.